1. Wasser aufkochen. Pro Liter rund 8 g Tee hinzufĂŒgen und gut 15 Minuten ziehen lassen.
- Pro Liter Wasser nimmt man rund 8 g Tee und gibt ihn in das noch sprudelnd kochendes Wasser. Auch GrĂŒntee sollte, anders als Sie es von der GrĂŒntee-Zubereitung gewohnt sind, bei der Kombucha-Herstellung immer in kochendes Wasser gegeben werden.
- Der Tee muss gut 15 Min. ziehen, also lÀnger als Sie es von normalem Tee kennen. So lösen sich die verschiedenen Inhaltsstoffe des Tees, die der Kombucha als Nahrung braucht. Sie können den Tee sogar 2-3 Minuten mitköcheln lassen.
- Bei einem reinem GrĂŒntee-Ansatz hat das fertige Kombucha-GetrĂ€nk einen leichten, fruchtig-herben Geschmack. Bei Schwarztee hat es einen voll-aromatischen Charakter. Als ideale Mischung, was Pilzwachstum. Geschmack und Inhaltsstoffe betrifft, empfehlen wir, quasi als Grundrezept, Schwarztee und GrĂŒntee zu gleichen Teilen zu verwenden. Der Kombucha arbeitet aber auch dann einwandfrei, wenn er nur in schwarzem Tee oder nur in grĂŒnem Tee angesetzt wird. Probieren Sie einfach aus, was lhnen am besten schmeckt und was bei lhrem Kombucha Pilz fĂŒr das beste Wachstum sorgt
Wichtig
Benutzen Sie keine aromatisierten Tees, weil die Aromen und Ă€therischer öle dem Kombucha Pilz schaden können. Welche besonderen KrĂ€uter- und Teemischungen Sie fĂŒr den Kombucha-Ansatz verwenden können, erfahren Sie auf unseren Rezeptseiten.
2. Pro Liter 90 bis 100 g Zucker im fertigen Tee vollstÀndig auflösen.
- Keine Angst vor so viel Zucker! Im fertig vergorenen Kombucha ist viel weniger Zucker enthalten. Das meiste wird in andere Stoffe umgewandelt. Bei unter 80 g Zucker pro Liter hungert lhr Teepilz, bei ĂŒber 110 g pro Liter ergibt sich ein zu intensives GetrĂ€nk. 90 bis 100 g Zucker pro Liter sind deshalb ideal.
- Kombucha gedeiht ohne Probleme mit normalem, weiĂem Zucker. Ein noch besseres Wachstum zeigt der Kombucha Pilz allerdings, wenn Sie zumindest teilweise Rohrohrzucker oder Vollrohrzucker verwenden. Beide Rohrzucker-Arten enthalten echte Melasse (also neben dem Zucker die weiteren Bestandteile des Pflanzensaftes). Wenn Sie lieber mit weiĂer Zucker arbeiten, aber auf die gesunde Melasse im Kombucha-GetrĂ€nk nicht verzichten Wollen, haben Sie auch die Möglichkeit, weiĂen Zucker zu verwenden und dann reine flĂŒssige Melasse beizumengen (ca. 1 gestrichener Teelöffel pro Liter GetrĂ€nk reicht vollkommen aus). Der Kombucha dankt es Ihnen mit einem besseren Wachstum, und das fertige Kombucha-GetrĂ€nk bekommt einen intensiven, leicht malzigen Geschmack.
- Die Verwendung von Honig im Kombucha-Ansatz ist leider nicht empfehlenswert Honig ist vom Kombucha nur schwer zu verarbeiten und hemmt die Entwicklung der erwĂŒnschten Bakterien. Auch mit Stevia lĂ€sst sich Kombucha leider nicht herstellen. Stevia schmeckt zwar sĂŒĂ, bietet dem Kombucha aber nicht die NĂ€hrstoffe, die er fĂŒr sein Wachstum braucht.
3. Tee auf Zimmertemperatur abkĂŒhlen lassen und in das GĂ€rgefÀà schĂŒtten
- Sie dĂŒrfen den Kombucha Teepilz niemals in heiĂen Tee geben, denn das wĂŒrde ihn abtöten. Der Tee sollte max. 2-3 Grad wĂ€rmer als die Zimmertemperatur sein, wenn Sie Pilz und AnsatzflĂŒssigkeit damit auffĂŒllen, Wenn Sie unsicher sind, messen Sie lieber mit einem Thermometer nach. Mit ein wenig Erfahrung spĂŒren Sie aber schon beim Anfassen des Kochtopfs, ob der Tee kalt genug geworden ist.
- Als GĂ€rgefaĂ verwenden Sie am besten ein Glas, das sich leicht reinigen lĂ€sst MetallgefĂ€Ăe sind nicht geeignet. Wichtig ist vor allem, dass das Glas eine groĂe OberflĂ€che bietet, damit die Kultur gut atmen kann. Verwenden Sie also lieber breitere, flachere GlĂ€ser als sehr hohe, schmale.
4. Kombucha-Pilz zusammen mit dem fertigen Kombucha-GetrÀnk (mindestens 100 ml pro Liter) in das GÀrgefÀà geben.
- Geben Sie die AnsatzflĂŒssigkeit (fertig fermentiertes Kombucha-C GetrĂ€nk) in das GĂ€rgefĂ€Ă. Diese sollte mindestens 10% des neuen Ansatzes bilden, um ein schnelles Anwachsen zu gewĂ€hrleisten. Wenn das Wachstum sehr schnell starten soll, kann man den Anteil der AnsatzflĂŒssig- keit auf 20-30 % steigern.
- Das Glas sollte jetzt maximal bis zu der Höhe gefĂŒllt sein, an der es sich im Durchmesser zu verjĂŒngen beginnt. So erhĂ€lt der Kombucha-Ansatz eine mög- lichst groĂe OberflĂ€che und es kann sich leichter ein neuer groĂer Teepilz auf der OberflĂ€che bilden.
- Am Ende geben Sie den Kombucha Pilz in den Tee, mit der helleren (frisch gewachsenen) Seite nach oben. Der Teepilz sinkt entweder auf den Boden des GefaĂes oder schwimmt auf der OberfiĂ€che. Beides ist normal. Wenn er schwimmt, wĂ€chst er auf seiner Oberseite weiter, Wenn er absinkt, entsteht auf der OberflĂ€che des Tees in wenigen Tagen ein neuer Pilz, der bald den ganzen Ansatz bedeckt.
5. GÀrgefÀà mit einem Abdecktuch bedecken und das Tuch mit einem Verschlussspanner (z. B. Gummiring) abdichten.
Bedecken Sie das GefÀà mit einem Tuch, damit der Kombucha atmen kann, ohne dass Staub oder Insekten ihn verunreinigen. Wichtig ist, dass das Tuch gut luftdurchlĂ€ssig ist. Dicke Materialien sind des- halb weniger gut geeignet. Achten Sie darauf, nicht zu groĂmaschige TĂŒcher zu verwenden. Essig- oder Fruchtfliegen dringen im Sommer sonst auch durch kleinste Löcher ein. KĂŒchenpapier ist perfekt verwendbar. Mit einem fest sitzenden Verschluss- spanner (z. B. Gummiring) verhindern Sie sicher, dass Fruchtfliegen in die Kultur eindringen können
6. GÀrgefÀà an einen warmen Platz stellen (mind. 21-22 Grad und die nÀchsten Tage nicht bewegen
- Kombucha braucht zum Gedeihen WÀrme und Ruhe. Sie sollten das GÀrgefÀà deshalb die ersten Tage nicht bewegen. Bewegung verhindert die Bildung einer neuen Pilz-Haut (Kombucha-Scheibe) oben auf dem Tee. Der Kombucha-Pilz mag keine direkte Sonne. Sonnenstrahlen verhindern sein Wachstum. Er kann allerdings problemlos im Hellen stehen, wÀchst aber genausc gut, wenn Sie ihn ganz ins Dunkle stellen. ⊠Besonders beim ersten Ansatz, wenn der Pilz noch klein ist, sollte im Raum möglichst nicht geraucht werden
- Der neue Teepilz sieht zunĂ€chst aus wie eine dĂŒnne, milchige Membran die schnell in die Dicke wĂ€chst. Diese verwenden Sie beim nĂ€chsten Ansatz wieder mit, ebenso wie die Ă€lteren Teile darunter, solange bis lhr neuer Teepilz eine ausreichende StĂ€rke erreicht hat (1-3 cm).
- Am Anfang werden vielleicht kleine GasblĂ€schen in die Membran einge- schlossen, es kann kleine Unebenheiten und Krater geben. Keine Angst, das ist kein Schimmel! Ein gesunder junger Teepilz ist weiĂlich, je nach verwendetem Tee zwischen rosa und beige. Schimmel ist meist blĂ€ulich oder grĂŒnlich und bildet einen Pelz.
- FĂŒr die Fermentation sollte der Kombucha bei mindestens 21-22 Grad Celsius Raumtemperatur stehen. 23-24 Grad Celsius sind fĂŒr sein Wachstum ideal. Je wĂ€rmer der Tee steht, desto schneller laufen die GĂ€rprozesse ab. Unter 19 Grad stellt er seine Arbeit ein, bei ĂŒber 25 Grad werden die GĂ€rprozesse sehr schnell. Einige Wochen ĂŒber 25 Grad (im Sommer schaden nicht, dauerhaft sollte der Pilz aber nicht ĂŒber 25 Grad stehen
7. Nach 10- 16 Tagen das fertige GetrĂ€nk in Flaschen abfĂŒllen und kĂŒhl stellen
- Der Kombucha-Ansatz bleibt 10 -16 Tage stehen, bis das GetrĂ€nk fertig ist. Je höher die Temperatur, desto schneller arbeitet Ihr Kombucha-Pilz. Im Winter kann er durchaus 14 Tage Zeit brauchen, im Sommer geht es wesentlich schneller.Je langer er steht, umso saurer wird der Kombucha. Wenn Sie ihn kurz gĂ€ren lassen, bleibt er sĂŒĂer und enthĂ€lt entsprechend mehr Zucker. Sie sollten das Kombucha-GetrĂ€nk aber mindestens 8 Tage gĂ€ren lassen, damit es genĂŒgend ansĂ€uern und natĂŒrliche Inhaltsstoffe bilden kann.
- Wenn Sie unsicher sind, ob der Kombucha schon fertig ist, können Sie vorsichtig einen kleinen Schluck abgieĂen und probieren. Als normal gilt ein ausgewogener sĂŒĂ-sĂ€uerlicher Geschmack, der besonders im Sommer erfrischt. Viele Kombucha-Fans kommen mit der Zeit auf den Geschmack und trinken ihren Kombucha dann recht sauer. Mit ein wenig Erfahrung erkennen Sie schon am Wachstum lhres Teepilzes auf der OberflĂ€che, ob der Kombucha schon reif ist. Das fertig vergorene Kombucha-GetrĂ€nk wird in Flaschen gefĂŒllt und in der KĂŒhl- schrank gestellt, wo es sich 1-2 Wochen hĂ€lt, ohne wesentlich nachzusĂ€uern. Die Flaschen dĂŒrfen nicht fest verschlossen werden, da das GetrĂ€nk weiter gĂ€rt.
- Das GetrÀnk muss vor dem Verzehr nicht gefiltert werden. Die dunklen Schwebstoffe, die sich unten im GÀrgefÀà sammeln, bestehen vor allem aus Hefezellen. Nur wenn Sie die Schlieren die im TeegetrÀnk schweben, nicht mögen, sollten Sie den Kombucha besser filtern.
Tip
Bei drei bis sechs Tagen NachgĂ€rung im KĂŒhlschrank bildet sich besonders viel KohlensĂ€ure, die jetzt nicht mehr so leicht entweichen kann. Das GetrĂ€nk wird besonders prickelnd und spritzig.
8. Mindestens 10 % des fertigen GetrĂ€nks dient zusammen mit dem Kombucha Pilz als AnsatzflĂŒssigkeit fĂŒr die nĂ€chste Kultur. Bei 15-20 % AnsatzflĂŒssigkeit erreicht das Wachstum sein Optimum.
- Bei jedem Neuansatz sollten Sie den Teepilz herausnehmen und mit flieĂendem kalten oder lauwarmen Wasser abwaschen. Evtl. die untersten, dunkel verfĂ€rbten Teeschichten entfernen. SpĂŒlen Sie das GĂ€rgefÀà heiĂ aus. Danach den Teepilz (mit der AnsatzflĂŒssigkeit) wieder hineingeben. Jetzt können Sie wieder mit Punkt 1 beginnen.
- Wenn Sie Ihren neuen Freund gut behandeln, kann er Sie lhr ganzes Leben begleiten Sie können ihn immer wieder neu ansetzen und neues Kombucha-GetrĂ€nk damit herstellen. Nach oben verjĂŒngt er sich mit einer helleren Schicht immer wieder neu. Ist er zu dick geworden, so nimmt man die untere dunkle Schicht ab und wirft sie auf den Kompost.
Urlaubstipp
Wenn Sie verreisen: Geben Sie lhren Kombucha Pilz einfach in einen neuen Ansatz und lassen Sie ihn an einem warmen Platz stehen. Achten Sie darauf, dass lhr Kombucha Pilz im Glas etwas mehr Spielraum nach oben hat als ĂŒblich. So sinkt die Gefahr, dass er in lhrer Abwesenheit von der KohlensĂ€ure nach oben gedrĂŒckt wird und austrocknet. Nach dem Urlaub haben Sie ein fertiges Kombucha-GetrĂ€nk. Auch lĂ€ngere Abwesenheiten ĂŒberlebt der Teepilz ohne zu verhungern. Wenn Sie lĂ€nger als drei Wochen verreisen, hat der Kombucha Pilz leckeren Kombucha-Essig produziert. Erst nach mehr als 8 Wochen wird es kritisch und der Teepilz sollte dringend neu angesetzt werden.